Gea kündigt Neuausrichtung an: Niels Erik Olsen verlässt Vorstand

Niels Erik Olsen aus dem Gea Vorstand ausgeschieden

Der Gea Aufsichtsrat und Niels Erik Olsen (52), Mitglied des Gea Vorstandes mit Zuständigkeit für die Business Area Solutions, haben sich gestern einvernehmlich auf die vorzeitige Beendigung des bis zum 31. Dezember 2021 laufenden Vertrages verständigt. Niels Erik Olsen tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. Die Führung der Business Area Solutions übernimmt der Vorstandsvorsitzende Stefan Klebert zusätzlich zu seinen anderen Aufgaben.

Niels Erik Olsen war seit 1991 in verschiedenen Managementpositionen in Gea's früherem Process Engineering Segment in Europa, Asien und den USA tätig. Im Jahr 2010 wurde er schließlich in deren Segment Board berufen, bevor er zum 1. Januar 2016 in den Vorstand des Technologiekonzerns bestellt wurde. In dem fünfköpfigen Gremium war er für die Business Area Solutions zuständig. Dr. Helmut Perlet, Vorsitzender des Gea Aufsichtsrats: "Im Namen des gesamten Aufsichtsrates bedanke ich mich bei Niels Erik Olsen für seine langjährigen Verdienste für Gea und seinen erfolgreichen Einsatz über die vergangenen insgesamt 28 Jahre im Unternehmen. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. Gleichzeitig bestärkt der Aufsichtsrat den Gea Vorstand unter der Führung von Stefan Klebert darin, den eingeschlagenen Weg der Leistungsverbesserung fortzusetzen."

In den kommenden Monaten wird Stefan Klebert, seit dem 15. November 2018 im Vorstand von Gea und seit dem 18. Februar 2019 dessen Vorsitzender, gemeinsam mit dem Führungsteam eine Anpassung der Organisationsstruktur und eine Aktualisierung der Strategie für Gea  ausarbeiten. Dabei wird das Unternehmen auf seiner Technologieführerschaft, starken Positionen in attraktiven Märkten und dem margenstarken Servicegeschäft aufbauen.„Gea hat kein Nachfrage-, sondern ein Ergebnisproblem. Aber das ist lösbar“, sagte Stefan Klebert. „Die Nachfrage ist stabil, wir sind grundsätzlich in den richtigen Märkten unterwegs. Gea ist in sehr vielen Bereichen die Nummer Eins oder Zwei. Das ist eine starke Basis. Aber wir müssen unsere Margen wieder verbessern. Ich habe seit November standortübergreifend mit vielen Führungskräften, Arbeitnehmervertretern und Mitarbeitern gesprochen. Wir haben Probleme und Ineffizienzen erkannt, die GEA bremsen. Wir haben einen klaren Fahrplan, wie wir die Themen angehen. Bei einigen wird das schneller gehen, bei anderen wird es Zeit brauchen.“

Die derzeitige Aufteilung des Geschäfts in die beiden Business Areas Equipment und Solutions soll durch eine divisionale Struktur ersetzt werden. Ziel der Anpassung sind eine größere Transparenz und eine erleichterte Steuerung einzelner Geschäfte. Zudem soll die unternehmerische Verantwortung der Führungskräfte gestärkt werden. Bislang war die GuV-Verantwortung unterhalb des Vorstandes nicht ausreichend. Die kundennahe Bündelung der Aktivitäten in Landesorganisationen wird Gea beibehalten. Zudem wird Gea die Geschäftsfelder hinsichtlich einer möglichen Stärkung des attraktiven Servicegeschäfts analysieren. Eine Festlegung der neuen Struktur und die Benennung der wesentlichen Verantwortlichkeiten wird bis Ende Juni erfolgen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Neuausrichtung betrifft den Einkauf. Das Einkaufsvolumen der gesamten Gruppe beträgt rund 2,5 Milliarden Euro. Durch die stärkere und sinnvolle Zusammenfassung der derzeit drei Einkaufsorganisationen und die Reduzierung der Anzahl an Lieferanten sollen Skaleneffekte realisiert werden. Mögliche Einsparziele sollen auf Basis einer sorgfältigen Analyse zum Kapitalmarkttag bekanntgegeben werden.Anders als bisher wird Gea die zwei auf die Business Areas ausgerichteten Produktionsorganisationen zusammenfassen. Das ist die Basis, um die bereits begonnene Optimierung des Produktionsnetzwerks zu beschleunigen. Dieses ist aktuell sehr europalastig und teils kleinteilig. Mittel- und langfristig soll eine größere Nähe zwischen Produktionsstandorten und Absatzmärkten hergestellt werden.
 

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