FH Münster: Ideen finden, schützen und vermarkten

Ideensommer 2012

Ideensommer 2012

Den Weg von der Idee zum erfolgreichen Produkt haben über 100 Gäste der dreiteiligen Veranstaltungsreihe Ideensommer 2012 verfolgt. Experten aus der Fachhochschule Münster und der Wirtschaft zeigten ihnen Wege, mit denen sich Ideen finden, schützen und vermarkten lassen.

Eingeladen hatten Train – Transfer in Steinfurt, die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen und die Handwerkskammer Münster. Gastgeber der einzelnen Veranstaltungen waren drei Unternehmen aus dem Kreis Steinfurt, die jeweils auch die Gelegenheit zu einer Betriebsbesichtigung boten: die apetito AG, die Wesseling Holding GmbH und Co. KG sowie die wedi GmbH.

In der ersten Veranstaltung bei apetito in Rheine hieß es „Ideen finden und umsetzen". Prof. Dr. Markus Schwering vom Institut für Technische Betriebswirtschaft der Fachhochschule Münster beantwortete in seinem Vortrag „Smart Idea“ die Frage, wie das Neue in die Welt kommt. FH-Vizepräsident Carsten Schröder stellte die Hochschule als Innovationspartner vor und Stefan Adam von Train berichtete über Förderprogramme, die Unternehmen darin unterstützen, ihre Ideen zu realisieren.

Bei der Wessling Holding in Altenberge ging es um „Ideen leben und schützen“. Patentanwalt Carsten ten Brink stellte die Anforderungen an Patente und Gebrauchsmuster dar, und Innovationsberaterin Heidrun Stubbe zeigte Möglichkeiten zur Finanzierung dieser Schutzrechte. Dass Unternehmen unterschiedliche Wege beschreiten, zeigten Martin Krabbe von der Tece GmbH aus Emsdetten und Diana Wessling von der Wessling Holding: Während das Unternehmen Tece ihre Produkte von denen der Wettbewerber durch Schutzrechte abzuheben versucht, spielen bei Wessling Schutzrechte keine große Rolle. Das Altenberger Unternehmen lebe eine spezielle Innovationskultur, bei der Mitarbeiter immer wieder proaktiv Innovationen und Verbesserungen hervorbrächten, so Wessling.

„Innovationen sind Projekte unter verschärften Rahmenbedingungen“, sagte Prof. Dr. Klaus Schulte vom Fachbereich Wirtschaft der FH Münster während der dritten Veranstaltung „Ideen erfolgreich vermarkten“ bei wedi in Emsdetten. Er stellte Planungs- und Kontrollinstrumente vor, mit denen sich die verschiedenen Szenarien im Vorfeld des konkreten Innovationsprozesses betrachten lassen, denn Innovationen seien nur durch ein funktionierendes Controlling in den Griff zu bekommen, so der Hochschullehrer.

Dass ohne Marketing keine noch so gute Idee zu einem erfolgreichen Produkt werde, betonte Dr. Josef Gochermann von der Lotse GmbH und erinnerte die Gäste daran, bei einer markt- und kundenorientierten Produktentwicklung immer den Nutzen aus Kundensicht im Blick zu behalten. Wie es funktionieren kann, schilderte Martin Lottman, Leiter Anwendungstechnik bei wedi, bei seiner Darstellung des Weges von der Idee einer Bauplatte zur erfolgreichen Marke der wedi-Bauplatte.

Mit Hinweisen und Tipps zum Schutz der eigenen Produkte rundete Patentanwalt Harald Busse den Abend und die Veranstaltungsreihe ab. „Alles, was nicht durch Sonderschutzrechte geschützt ist, darf nachgeahmt werden“, machte der Anwalt die Zuhörer auf das Grundproblem der Nachahmungsfreiheit aufmerksam. Das habe zur Folge, dass jede erfolgreiche Idee früher oder später kopiert werde, so Busse.