Europaweite Foodstudie zeigt Snacking-Trends in Deutschland

Billig statt gesund?

Wie Deutsche im Vergleich zu anderen Europäern snacken

Die Deutschen snacken gesünder als vermutet, das zeigt eine Umfrage, die Degusta Box im Monat November in fünf verschiedenen europäischen Ländern durchgeführt hat. Demnach greift etwa die Hälfte der Deutschen in erster Linie zum Obst, wenn der kleine Hunger kommt. Geht es um die Kaufentscheidung, steht allerdings nicht der Gesundheitsfaktor an erster Stelle, sondern vor allem der Preis.

Degusta Box hat Konsumenten in Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien und Deutschland gefragt, zu welchen Snacks sie im vergangenen Monat gegriffen haben. Das Ergebnis dürfte überraschen, denn der beliebteste Snack der Deutschen war frisches Obst. Mehr als die Hälfte der befragten deutschen Verbraucher (51 Prozent) wählte dieses im vergangenen Monat als Snack aus. Zum frischen Obst griffen auch viele Franzosen (rund 74 Prozent), während in Spanien Nüsse und Kerne, in Italien Kekse und in Großbritannien knusprige Snacks beziehungsweise Chips ganz oben auf der Beliebtheitsskala standen.

Viele Deutsche greifen neben Obst auch zu Süßem (48 Prozent) und zu knusprigen Snacks beziehungsweise Chips (43 Prozent). Gemüse landete unter den deutschen Verbrauchern auf Platz vier. Immerhin 39 Prozent der mehr als 2200 befragten Deutschen gab an, dieses als Snack innerhalb der letzten 30 Tage zu sich genommen zu haben. Damit liegt Deutschland jedoch hinter den meisten anderen an der Umfrage beteiligten Ländern zurück. Lediglich in Spanien wird Gemüse noch von weniger (rund 30 Prozent) der Verbraucher als Snack verspeist. In Frankreich nehmen es rund 67 Prozent der Konsumenten als Zwischenmahlzeit zu sich, in Großbritannien rund 65 und in Italien rund 55 Prozent.

In allen Ländern gern gegessen werden Chips und knusprige Snacks. In Großbritannien führen sie die Rangliste der beliebtesten Snacks an, doch in Spanien werden sie nach den Nüssen sehr gern verspeist. In Frankreich und Italien dagegen sind Kekse auffallend beliebt.

Während im Alltag generell auf eine große Bandbreite von Snacks zurückgegriffen wird und dabei offenbar auch die Frische eine große Rolle spielt, bleibt dennoch der Preis das wichtigste Kaufkriterium. Schon im Jahr 2009 hatte die GfK in ihrer Studie „Markenorientierung in Europa“ darauf hingewiesen, dass für die Deutschen der Preis Kaufargument Nummer eins darstellte. Die aktuelle Umfrage von Degusta Box zeigt, dass die Deutschen damit nicht allein sind. Auch in den anderen umfragebeteiligten Ländern spielte der Preis eine Rolle, mitunter sogar wesentlich mehr als in Deutschland.

Nach drei Eigenschaften befragt, die beim Kauf von Snacks besonders wichtig sind, gaben die Deutschen an, dass sie auf den Preis (56 Prozent) sowie Angebote und Rabatte (51 Prozent) achten, für immerhin fast ein Drittel war für den Kauf aber auch entscheidend, dass das Produkt gesund sei. In Spanien hielten sich der Preis und der Gesundheitsaspekt das Gleichgewicht. So gaben jeweils rund 60 Prozent der Befragten an, dass sie beim Snack darauf achten, wieviel er kostet, ob er gesund sei und welche Nährwerte er aufweise. Die Italiener achten, ebenso wie die Deutschen, auf Preis und Rabatte.

In Großbritannien und in Frankreich ist der Preis mit Abstand das wichtigste Kaufargument. In Großbritannien gaben fast 72 Prozent der Befragten an, Snacks nach dem Preis zu kaufen. Ob der Snack gesund sei, war nur für etwa 45 Prozent von Belang. In Frankreich waren ähnliche Tendenzen zu erkennen. Hier gaben etwa 68 Prozent den Preis als Kaufargument an, für rund 48 Prozent der befragten Konsumenten war wichtig, dass die Snacks auch gesund seien.