DLG-Trendmonitor: Roboter in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie 2017

Unternehmen erwarten Effizienzverbesserung durch Automatisierung

DLG-Arbeitskreis „Roboter in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie“

In den vergangenen Jahren hat die Automatisierung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowohl qualitativ als auch quantitativ enorm an Fahrt gewonnen. Dabei spielen Roboter eine immer größere Rolle und dies auch im direkten Kontakt mit Lebensmitteln sowie in kleinen und mittelständischen Betrieben. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung hat der DLG-Arbeitskreis Robotik jetzt den zweiten DLG-Trendmonitor „Roboter in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie“ vorgelegt.

Bei den konkreten Zielen, die Unternehmen mit dem Einsatz von Robotern verbinden, ergibt sich grundsätzlich eine sehr ähnliche Verteilung wie bei der Umfrage in 2014. Eine leichte Verschiebung zeigt sich bei den beiden Spitzenreitern, nämlich generelle Effizienzverbesserung und Automatisierung im Sinne von Personaleinsparungen. Belegte letztere in 2014 den zweiten Platz, so hat sie sich in 2017 auf den ersten Platz vorgeschoben, eine Verschiebung in der sicherlich sowohl der allgemeine wirtschaftliche Druck der Gesamtbranche als auch der zunehmende Fachkräftemangel zum Ausdruck kommen. Auf Platz drei rangiert wie 2014 der Aspekt „Humanisierung des Arbeitsplatzes“. Auf dem letzten Platz der vorgegebenen Kategorien rangiert wie in 2014 der Aspekt der Verbesserung der Produktionshygiene, wobei dieser Platz aber bei weitem nicht als abgeschlagen bezeichnet werden kann, das Thema also in der Praxis durchaus von Bedeutung ist.

Von den 28 Unternehmen, in denen bisher noch keine Roboter eingesetzt werden, gaben in der Untersuchung 20 an, dass sie zukünftig auch Roboter einsetzen wollen, während nur acht Firmen noch keine diesbezüglichen Überlegungen angestellt haben oder den Einsatz von Robotern ablehnen.

Gründe, warum bisher noch keine Roboter eingesetzt werden
Angesichts der Vorteile, welche der Einsatz von Robotern in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie verspricht stellt sich die Frage, warum viele Firmen, ja ganze Teilbranchen, sich bisher nicht für deren Einsatz entscheiden konnten. Als Hauptargument gegen den Einsatz von Robotern wird von diesen Firmen vorgebracht, dass Roboter derzeit noch nicht als wirtschaftlich interessanter Ansatz zur Lösung aktuell anstehender Probleme gesehen werden. Dieses Argument wird von Betrieben jeglicher Größe angeführt. Dabei ist aber wie in 2014 wieder ein klarer Trend dahingehend festzustellen, dass es mit zunehmender Betriebsgröße seltener genannt wird.

Wie bereits beim Trendmonitor 2014 fallen andere mögliche Argumente hinter dem Aspekt der mangelnden Wirtschaftlichkeit deutlich zurück, wobei aber vor allem die Frage der Integration in bestehende Linien bzw. fehlende Integrationskompetenz sowie die Platzfrage und die mangelnde Erfahrung eine bedeutende Rolle spielen. 

Roboterhersteller und Systemhäuser stärker gefordert
Auch wenn die Frage im aktuellen Trendmonitor nicht explizit gestellt wurde, so zeigt sich bei unterschiedlichen Antworten erneut, dass sich ein Teil der Unternehmen der Lebensmittelindustrie beim Thema Roboter zu sehr alleine gelassen fühlt. Es ist in der Praxis nicht damit getan, einen Roboter zu kaufen. Vielmehr muss dieser auf den jeweiligen Produktionsprozess abgestimmt und in diesen integriert werden. Dabei wird das Potenzial zur Aufgabenlösung durch den Einsatz von Robotern durch zahlreiche Faktoren beeinflusst und gleichzeitig  stehen den möglichen Potenzialen auch Limitierungen gegenüber. Zur Beantwortung entsprechender Fragestellungen müssen sich die Roboterhersteller oder auch die Anlagenbauer und Systemhäuser stärker auf die Bedingungen der Praxis einstellen, um dem Thema Robotik im Kontext der Digitalisierung und Vernetzung weiter auf breiter Front den Weg in die Lebensmittelindustrie zu ebnen.
 

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