DLG-Trendmonitor 2018: Investitionen und Trends in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Predictive Maintenance weiter hoch im Kurs

DLG-Trendmonitor 2018

Wie steht es um das aktuelle Investitionsklima in der Lebensmittelindustrie und welche Technologien etablieren sich im Markt? Im Vorfeld der Anuga Foodtec 2018 hat das DLG-Fachzentrum Lebensmittel 143 Produzenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu aktuellen Branchenentwicklungen befragt. An der Studie „DLG-Trendmonitor“ beteiligten sich Unternehmen verschiedener Lebensmittelbranchen und unterschiedlicher Betriebsgröße.

So lässt sich auch der optimale Wartungszeitpunkt planen. Der Kundennutzen von Predictive Maintenance-Systemen liegt sowohl in der Leistungssteigerung des Produktionssystems als auch in der Kostenreduzierung für Serviceaufwendungen. Durch die ständige Datenanalyse bekommen die Nutzer von smarten Maschinen zusätzlich ein viel genaueres Bild ihrer Anlagen geliefert: Bedienungsfehler oder falsche Einstellungen lassen sich schnell erkennen und abstellen. Entsprechende Systeme zur Zustandsüberwachung von Anlagen zur automatisierten Lebensmittelproduktion werden derzeit bereits angeboten. In der DLG-Umfrage zum Trendmonitor haben 20 Firmen angegeben, Predictive Maintenance bereits einzusetzen. Die offensichtlichen betriebswirtschaftlichen Vorteile der vorausschauenden Wartung lassen ein weiteres Ansteigen des Einsatzes der Technologie erwarten.

Der Informationsbedarf der Verbraucher wird weiter steigen. Über die Verpackung wird daher in Zukunft weitaus mehr kommuniziert werden müssen: Durchgängige Transparenz in den Logistikströmen und Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit von den Rohstoffen der Waren bis hin zum Verbraucher. Smarte Verpackungen bieten zusätzliche Funktionen mit integrierten Technologien. Diese sind chemisch oder elektronisch basiert und werden marktstrategisch oder verbraucherorientiert genutzt. So informieren Datenträger über die Herkunft oder die Inhaltsstoffe eines Produkts, spezielle Indikatorstoffe zeigen den Frischegrad oder die Temperatur einer Ware an. Diese Indikatoren werden gedruckt oder als Label aufgebracht. Zur Auswertung erfolgt eine Verknüpfung mit RFID oder sie können per Handy ausgelesen werden. Smart Packaging macht auch automatisierte Logistikprozesse im Internet of Things möglich. Smarte Chips können Einzelpackungen individuell identifizierbar und rückverfolgbar machen. Damit lassen sich Warenströme vom vollautomatisierten Lagerhaus bis hin ins Regal steuern. Handelsunternehmen nutzen zunehmend smarte RFID-Kennzeichnungen für Teile ihrer Warenlogistik. Anders verhält es sich bei Verkaufseinheiten für den Endverbraucher. Hier wird der breite RFID-Einsatz aufgrund der entstehenden Kosten noch auf sich warten lassen.

Industrie 4.0 und digitale Transformation

Die Digitalisierung verändert die industrielle Produktion fundamental: Mensch, Produktionsanlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren direkt miteinander, Prozesse organisieren sich selbst, individuelle Kundenwünsche werden industriell umgesetzt. Komplett neue Geschäftsmodelle werden denkbar und die Grenzen zwischen den einzelnen Produktionsabschnitten verschwimmen. In der Wertschöpfungskette fallen große Datenmengen an, die mittels Cloud Computing gesammelt, analysiert und aufbereitet als Rohstoff genutzt werden können. Einige wenige Unternehmen in der Lebensmittelbranche haben Maschinen, Anlagen und Systeme bereits komplett vernetzt. Die Bereiche Warenwirtschaft und Produktion können meist noch nicht miteinander kommunizieren.

Doch finden sich Elemente der Produktionsarbeit von morgen bereits heute in der Lebensmittelindustrie. So hat die digitale Transformation bereits vorrangig in den Bereichen Rückverfolgbarkeit und Transparenz, Online-Handel und absatzfördernde Kommunikation, Datenmanagement sowie Daten- und Produktionssicherheit stattgefunden. Gesetzliche Anforderungen sowie der Kundenwunsch nach Auskünften hinsichtlich der Herkunft von Lebensmitteln sind offenbar Ursache für eine vielfache Umsetzung von digitalen Technologien zur Rückverfolgbarkeit und Transparenz. Online-Handel und absatzfördernde Maßnahmen lassen sich durch Software-Lösungen realisieren - die hohe Umsetzungsrate überrascht daher nicht. Laut der Umfrage wird der Bereich Logistik und Wertschöpfungsketten den zweitstärksten Zuwachs in den nächsten drei Jahren verzeichnen. Für die Optimierung der Logistik stehen bereits digitale Lösungen und autonom agierende Transporter zur Verfügung.

Zunahme des Lebensmittel-Onlinehandels

Die Warengruppe Lebensmittel ist äußerst sensibel und stellt für den Internethandel eine große Herausforderung dar. Entgegen den Bedenken der Kunden muss die Einhaltung der Kühlkette sowie die Unversehrtheit und Frische der Produkte garantiert werden können. Darüber hinaus müssen praktikable Verpackungslösungen und Systeme zur Bewältigung der Logistik entwickelt und etabliert werden. Dennoch kann sich dieser Vertriebskanal, für einige bereits gegenwärtig, für viele andere zukünftig lohnen. Zum einen wird der Kunde über einen Onlineshop auf einem weiteren Kanal an das Unternehmen gebunden, zum anderen kann die Ausschöpfung des Umsatzpotentials einzelner Kunden verbessert werden. 49 Prozent der antwortenden Unternehmen betreiben bereits Online-Handel oder liefern ihre Produkte an ein Online-Handel betreibendes Unternehmen. 59 Prozent geben an, dass ihre Produkte innerhalb der nächsten drei Jahre online vertrieben werden sollen. Das entspricht einer Zunahme von zehn Prozent.
 

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