DIL und Air Liquide kooperieren bei Forschung und Entwicklung alternativer Proteine

Starkes Duo für nachhaltige Lebensmittelproduktion

Zip-Roll-Froster

Was vor ein paar Jahren undenkbar war, ist heute weit mehr als ein kurzlebiger Trend: In Deutschland ernähren sich zunehmend mehr Menschen vegetarisch oder sogar vegan. Laut dem „Fleischatlas 2021“ der Heinrich-Böll-Stiftung, des Umweltverbands Bund und der deutschen Ausgabe von Le Monde diplomatique essen in Deutschland aktuell rund acht Millionen Menschen kein Fleisch. Dies entspricht ca. 10 Prozent der Bevölkerung. Bei den 15- bis 29- Jährigen sei der Anteil sogar höher und liege bei knapp 13 Prozent. Verbraucher fordern eine breitere Auswahl als auch eine steigende Qualität an nachhaltigen Lebensmitteln. Um den wachsenden Ansprüchen gerecht zu werden, haben sich der Weltmarktführer für Gase- und Technologieanbieter Air Liquide mit dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL) in Quakenbrück zusammengeschlossen. Im Rahmen der Kooperation arbeiten beide Projektpartner an effizienten und technisch optimierten Produktionsprozessen mit dem Ziel, die Forschung und Entwicklung im Bereich alternativer Proteine voranzutreiben.

Schonend und trotzdem effizient frosten

Alternative Proteine, wie z.B. Soja, Nüsse oder Hülsenfrüchte, werden anhand von Extrusion verarbeitet - ein wesentlicher Schwerpunkt der Produktentwicklung am DIL. Um den hohen Ansprüchen der Konsumenten an Konsistenz, Geschmack und Optik gerecht zu werden, ermöglicht das kryogene Frosten schonendes, schnelles und vor allem energieeffizientes Frosten bei geringen Investitionskosten. Durch die hohe Gefriergeschwindigkeit beim Schockfrosten wird die Zellstruktur der Produkte nicht beeinträchtigt, wodurch Farbe, Struktur und Geschmack erhalten bleiben. Dank dem Einsatz kryogenen Kälte, die beim Verdampfen von tiefkalt verflüssigtem Stickstoff oder Kohlendioxid entsteht, arbeitet der Zip-Roll-Froster schnell und effizient. Die Temperaturen bewegen sich zwischen -40 und -100 Grad Celsius.

Das Herzstück des Zip-Roll-Frosters ist die perforierte Drehtrommel. Das kryogene Gas wird von unten durch den Produkteinlauf in die Drehtrommel geblasen. Dieser Luftstrom wirkt wie „Luftkissen“, auf dem die Lebensmittel gefrostet werden. Damit erreicht der Zip-Roll-Froster, je nach Produkt, Frostleitungen von 400 bis 1.200 Kilogramm pro Stunde bei einer Durchlaufzeit zwischen 30 und 300 Sekunden. Die besondere Konstruktion der Drehtrommel sorgt dafür, dass die zu frostenden Lebensmittel, möglichst geringen Belastungen ausgesetzt sind, wodurch eine hohe IQF-Qualität erreicht , bei minimalem Wasser-, Aroma- und Gewichtsverlust im Produkt geschieht.

Aufgrund des geringen Platzbedarfs der Anlage (bei einer Größe von 4 x 2 x 3 Metern) wird eine flexible Integration in eine bereits bestehende, kontinuierlich arbeitende Produktionslinie ermöglicht. Ein weiterer Vorteil ist die besonders hohe Flexibilität, denn aufgrund diverser Optionen bei der Einstellung der Betriebsparameter können verschiedenste Produkte gekühlt und gefrostet werden. Auch oberflächen feuchte oder marinierte Produkte können mit der Anlage eingefroren werden. Darüber hinaus verfügt die neueste Generation des Zip-Roll-Frosters über das Top-Lift-System, sodass dieser nach oben hin geöffnet und unkompliziert gereinigt werden kann.

Wissenschaft und Praxis forschen Hand in Hand

Prozesstechnische Innovationen, insbesondere in der technisierten Produktion von Lebensmitteln, eröffnen Möglichkeiten zu mehr Effizienz und sind, vor allem vor dem Hintergrund der wachsenden Weltbevölkerung, gleichzeitig unabdingbar, um die Aufgabe der Ernährung mit den weltweit zur Verfügung stehenden Ressourcen zu gewährleisten. Dank der Kooperation der Projektpartner vereint sich innovatives Fachwissen, um neue Produkte im nachhaltigen Maßstab herstellen zu können. Die Expertise von Air Liquide in der Entwicklung neuer Produktionsmethoden mit technischen und kryogenen Gasen treffen auf das umfassende Know-How des DIL in den Forschungsbereichen der Lebensmittelsicherheit und Authentizität, der Struktur und Funktionalität sowie der Nachhaltigkeit.
 

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