Deutsche Wirtschaft segelt wieder auf Expansionskurs

KfW-Konjunkturkompass: Europäisches Rezessionsende wird Unternehmensinvestitionen beflügeln

Deutsches Bruttoinlandsprodukt

Im aktuellen KfW-Konjunkturkompass revidiert die KfW-Bank ihre Konjunkturprognose für 2013 von zuvor 0,3 Prozent auf 0,6 Prozent nach oben. Grund für den Optimismus ist das überraschend starke Wachstum auf breiter Basis. Demnach hat die deutsche Wirtschaft das schwache Winterhalbjahr abgehakt und befindet sich wieder auf Expansionskurs. Auch trägt die geringere Wachstumsbelastung aus dem Einbruch im Schlussquartal 2012 zum neuen Aufwärtstrend bei.

Hohe Kapazitätsauslastungen durch steigende Exporte nach Europa
Das deutsche Wachstum profitiert vom Ende der Rezession in der Eurozone, dem wichtigsten Handelspartner der hiesigen Unternehmen. 
Der Export wächst erstmals seit drei Quartalen wieder. Neben dem weiterhin verlässlichen Konsum tragen aber immer noch vor allem nachholende Bauinvestitionen zum erfreulichen Wachstumsplus von 0,7 Prozent im zweiten Quartal 2013 bei. Die Kapazitätsauslastung der deutschen Industrie ist auf 83,2 Prozent gestiegen - den höchsten Wert seit dem Frühjahr 2012. Dies hat die Ausrüstungsinvestitionen der privaten Unternehmen stimuliert, die um 1,3 Prozent steigen. 

"Deutschland profitiert von der Stabilisierung in Europa. Das kräftige und breiter als bisher gestützte Wachstumsergebnis im Frühjahr macht Mut", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. "Die Eurozone hat begonnen, sich aus der Rezession herauszuarbeiten, das Geschäftsklima ist besser und die Industrieproduktion zieht an - dies alles spricht für begründeten Konjunkturoptimismus. Die Investitionsschwäche ist aber damit noch lange nicht überwunden."

Wachstumsprognose für 2014: 2,0 Prozent
Für die zweite Jahreshälfte rechnet die KfW mit moderateren Quartalswachstumsraten von 0,4 Prozent. 2014 dürfte sich das Realwachstum auf 2,0 Prozent beschleunigen. Zuvor waren nur 1,7 Prozent vorhergesagt worden. Voraussetzung dafür ist die erwartete weitere leichte Expansion der Wirtschaftsleistung in Europa. Die heimischen Wachstumsfaktoren wie niedrige Arbeitslosigkeit, steigende Kaufkraft und günstiges Zinsniveau, werden auch im kommenden Jahr eine stabile Konjunkturstütze bleiben. Für mehr fehlt es an Wachstumsimpulsen aus der Eurozone.