Das gesamte Spektrum der Automatisierung

Wettbewerbsfähigkeit von Industrien kontinuierlich verbessern

Anton S. Huber

Die Geschichte der Industrieautomatisierung reicht bei Siemens weit zurück. Bereits 1958 präsentierte das Unternehmen mit „Simatic“ seine erste Fertigungssteuerung.

Heute stattet die Siemens-Division Industry Automation Unternehmen der Fertigungs- und Prozessindustrie und hybrider Branchen mit Standardprodukten sowie mit hoch spezialisierten Lösungen aus und verbuchte mit weltweit rund 33.000 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von 7,46 Milliarden Euro.

„Bei Automatisierungstechnik, industrieller Schalttechnik und Industrie-Software gehört Siemens heute zu den weltweit führenden Anbietern“, sagt Anton S. Huber, CEO der Siemens-Division Industry Automation. „Unsere Stärke liegt in unserer Innovationskraft. Durch beständige Neuentwicklungen und strategische Erweiterungen unseres Portfolios haben wir eine technologische Spitzenstellung eingenommen. Siemens deckt das gesamte Spektrum der Industrieautomatisierung ab. In dieser Form kann das kein anderer Anbieter.“

Mit seiner breiten Aufstellung begegnet Siemens zwei zentralen Herausforderungen seiner Kunden:

  1. Die steigende Vielfalt und Komplexität der Produkte: Verbraucher wünschen zunehmend individuellere Produkte hinsichtlich Design, Ausstattung und Technik – bei möglichst hoher Qualität und zu möglichst niedrigen Preisen. Entwicklung und Produktion müssen also flexibel und leistungsstark sein.
  2. Effizienz im Produktionsaufbau: Hersteller müssen ihre Maschinen und Anlagen unter enormem Zeit- und Kostendruck errichten, betreiben oder umbauen. „Wir erhöhen mit unserem Angebot die Produktivität, Flexibilität und Effizienz von Unternehmen“, so Huber. „Damit verbessern wir ihre Wettbewerbsfähigkeit und reduzieren die Markteinführungszeiten ihrer Produkte. Das wissen unsere Kunden in der Industrie zu schätzen.“

Ein weiterer Pluspunkt von Siemens: Kein anderer Anbieter kann bei Energieeffizienz und Energiemanagement ein so umfassendes Portfolio vorweisen. Mit intelligenten Hard- und Softwarelösungen sowie Beratung und Dienstleistungen eröffnet Siemens seinen Kunden die Chance, energetische Ressourcen transparent zu machen, Einsparpotentiale zu berechnen und den Energieeinsatz zu optimieren.

Die Siemens-Division Industry Automation entwickelt und vertreibt Produkte für die Bereiche Fertigungsautomatisierung, Prozessautomatisierung und Industrie-Software.

Umfassendes Angebot für die Fertigungsautomatisierung
Kernprodukt der Automatisierungssteuerung ist die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) Simatic. Durch kontinuierliche Optimierung und Entwicklung zahlreicher Zusatzmodule hat sich Simatic zum weltweit meistverkauften System seiner Art entwickelt. Heute stammt jede dritte verkaufte SPS von Siemens. Ein Großteil der Netzteile zur Stromversorgung sind in der Produktreihe Sitop, das umfassende Angebot an Schalttechnik unter dem Produktnamen Sirius zusammengefasst.

Im Bereich der industriellen Kommunikation bietet Siemens ein breites Portfolio von Verkabelungstechnik und aktiven Kommunikationskomponenten im Profibus- und Profinet-Standard, der führenden industriellen Ethernet-Variante. Aber auch für die kabellose Vernetzung, etwa via Industrial WLAN, bietet der Industrieausrüster Komponenten und Systeme an. Darüber hinaus entwickelt und vertreibt die Division Industry Automation Lösungen für die industrielle Identifikation, etwa auf Basis der RFID-Technik. Die von Siemens angebotenen Lösungen umfassen Datenträger, Antennen und Lesegeräte und stellen sicher, dass der Verbleib eines jeden Bauteils oder Produkts über den gesamten Produktionsprozess bis zur Auslieferung beim Kunden lückenlos nachvollziehbar ist – selbst bei widrigen Produktionsbedingungen und weltweiten Supply-Chains.

Kompetenter Partner für die Prozessautomatisierung
Auch zur Prozessautomatisierung gehören Lösungen für zahlreiche Branchen, etwa Wasser und Umwelt, Petrochemie und Chemie, Öl und Gas sowie Pharma und Bioscience. Aber auch in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie kommen die Produkte zur Steuerung und Sensorik zum Einsatz. Sie sind auf die Anforderungen der prozessualen Herstellung ausgerichtet, bei der Produkte durch die Zusammenführung und Verarbeitung einzelner Zutaten entstehen, wie etwa Medikamente, Erfrischungsgetränke oder Bio-Treibstoff. Hierfür liefert Siemens Prozessleitsysteme wie Simatic PSC7, die den gesamten Produktionsablauf überwachen und steuern.

Daran angeschlossen sind präzise Prozessinstrumente und Analyse-Komponenten. Im Siemens-Portfolio finden sich dafür unterschiedliche Sensoren und Messumformer wie beispielsweise die Sitrans-Produktreihen. In der Summe erhalten Kunden bei Siemens Komponenten zur Erfassung von Druckverhältnissen, Temperaturen, Durchflussmengen oder Füllständen sowie Wäge- und Dosiertechnik samt der dazugehörigen Regler und Prozessschreiber. Instrumente wie Prozess-Gas-Chromatographen, die etwa in der Qualitätssicherung zum Einsatz kommen, runden das Angebot der Division Industry Automation ab.

Wachstumsmarkt Industrie-Software
Besonders dynamisch hat sich das Segment Industrie-Software entwickelt. Im Zuge der immer stärkeren Digitalisierung von Produktentwicklung und Produktion wächst der Bedarf an Anwendungen, die Abläufe und Anlagen integriert und zuverlässig steuern. Stellvertretend für dieses Konzept steht das Kürzel MES – Manufacturing Execution System. Siemens bietet mit der Software Simatic IT ein System, das sämtliche Daten der Fertigung bündelt und darstellt sowie zugleich eine durchgehende Kontrolle und Steuerung gewährleistet.

Ein weiterer Einsatzbereich, in dem die Software zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Planung, Entwicklung und Herstellung von Produkten sowie der dazugehörige Service – zusammengefasst unter dem Oberbegriff Product Lifecycle Management (PLM). Mit dem Portfolio von Siemens PLM Software erhalten Unternehmen ein leistungsstarkes Instrumentarium für die Entwicklung und den Support ihrer heute zunehmend komplexen Produkte.

Für den Bereich der Prozessindustrie hält Siemens unter dem Namen Comos zahlreiche Softwarelösungen bereit. Auch diese Anwendungen ermöglichen es, ganze Fertigungsanlagen mit allen Rohrleitungen, Tanks und Prozessinstrumenten als 3D-Modell zu planen und deren Betrieb zu simulieren.

Das TIA Portal – Engineering aus einem Guss
Mit Hilfe von Engineering-Anwendungen werden immer größere Teile der Fertigung projektiert und konfiguriert. Doch mit den wachsenden Anforderungen an die Systeme wuchs auch deren Komplexität. Mit der Entwicklung des TIA Portals hat Siemens einen großen Schritt in Richtung Effizienzsteigerung und größere Bedienungsfreundlichkeit unternommen. Das Engineering Framework stellt dem Nutzer erstmals ein einheitliche Bedienoberfläche und ein übergreifendes Bedienkonzept für alle Anwendungen bereit.

Erste Anwendungen, wie etwa die Engineering-Software Simatic Step 7 V11 und Simatic WinCC V11, sind bereits als Bestandteile des TIA Portals realisiert worden. Zukünftig wird das TIA Portal Basis für alle Engineering-Systeme zur Projektierung, Programmierung und Inbetriebnahme der Automatisierungsgeräte, der Antriebssysteme und der Schalttechnik des Totally-Integrated-Automation-Spektrums von Siemens sein.