BDSI-Frühjahrsumfrage zur Konjunkturentwicklung

Kein Zuckerschlecken

Geschäftszahlen

Die deutschen Süßwarenhersteller spüren – vor allem bedingt durch die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten – einen immer stärker werdenden Druck auf ihre Ertragslage. Dies ist das zentrale Ergebnis der Frühjahrsumfrage des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) unter seinen Mitgliedern zur Konjunkturentwicklung im ersten Quartal 2012.

Bei den Umsätzen zeigt sich zwar tendenziell ein positives Bild. Die Mehrheit der Unternehmen meldete konstante oder gestiegene Umsätze. Ein Teil dieser Umsatzsteigerungen ist aber auf die Weitergabe der gestiegenen Rohstoffpreise an den Handel zurückzuführen. „Das Süßwarengeschäft ist derzeit kein Zuckerschlecken“, so Dr. Dietmar Kendziur, Vorsitzender des BDSI. „Vor allem der Engpass beim wichtigen Rohstoff Zucker stellt für unsere Branche ein erhebliches Problem dar. Hier ist die Politik gefordert, den Übergang zu einem wettbewerbsorientierten Zuckermarkt zu gestalten.“

Trotz der insgesamt positiven Umsatzentwicklung beurteilen 48 % der Unternehmen das allgemeine Geschäftsumfeld derzeit ungünstiger als noch vor einem Jahr. Nur 15 % der Unternehmen sehen die gegenwärtige Geschäftssituation als günstiger als im Vorjahr an. Als Hauptgrund für diese pessimistische Einschätzung nannten die Unternehmen vor allem steigende Rohstoff- und Energiekosten, die im scharfen Wettbewerb im deutschen Einzelhandel aufgrund der Marktmacht und der damit einhergehenden Verhandlungsstärke des Lebensmitteleinzelhandels nur teilweise oder zeitlich verzögert weitergegeben werden können. Viele Unternehmen meldeten zudem Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen. Am häufigsten nannten die Süßwarenunternehmen bei der BDSI-Frühjahrsumfrage eine Unterversorgung mit den Rohstoffen Zucker und Eiern, letztere wegen der neuen EU-Regelungen zur Käfighaltung.

Das Exportgeschäft beurteilten die Süßwarenhersteller im ersten Quartal 2012 positiv. Rund 40 % der Unternehmen meldeten einen gestiegenen Absatz und Umsatz, nur jedes fünfte Unternehmen verzeichnete ein rückläufiges Exportgeschäft. Allerdings fürchten viele Unternehmen, dass sich das Geschäft im europäischen Binnenmarkt wegen der Eurokrise im Jahresverlauf abschwächen könnte. Derzeit behauptet die deutsche Süßwarenindustrie ihre Stellung als Exportweltmeister. Deutsche Süßwaren erfreuen sich in über 130 Ländern der Erde großer Beliebtheit.