Arla steigert Umsatz um elf Prozent im ersten Halbjahr

Trotz Rekordmilchabnahmepreis werden weltweit sinkende Milchpreise erwartet

Arla Umsatz

Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods hat im ersten Halbjahr 2014 eine starke Leistung abgeliefert und Rekordgewinne für ihre Eigentümer erwirtschaftet. Doch die aktuell negative Entwicklung des Weltmarktpreises wird die an die Landwirte gezahlten Preise im weiteren Verlauf des Jahres 2014 drücken.

Der Umsatz von Arla Foods ist aufgrund des starken organischen Wachstums auf den Wachstums- und Kernmärkten und aufgrund der weltweiten Preissteigerungen im ersten Halbjahr 2014 um 11 Prozent auf mehr als 5,3 Milliarden Euro gestiegen (gegenüber knapp 4,8 Mrd. im ersten Halbjahr 2013). Das bedeutet, dass das Molkereiunternehmen, das sich im Eigentum von 13.500 Landwirten befindet, in diesem Zeitraum für die Milchbauern einen Rekordmilchabnahmepreis von 43,5 Eurocent/kg Milch erzielt hat, verglichen mit 37,8 Eurocent/kg Milch im ersten Halbjahr 2013.

2014 wird erneut Rekordjahr für Arla
Der Trend für den weltweiten Rohmilchpreis zeigt momentan jedoch nach unten. Arla hat deshalb seine Erwartungen für den Milchabnahmepreis für das gesamte Jahr gesenkt. Dennoch wird damit gerechnet, dass 2014 ein noch besseres Jahr wird als das Jahr 2013, das bereits ein Rekordjahr war. Frederik Lotz, CFO von Arla Foods, sagt: „Wir freuen uns, dass unsere Strategie für mehr Wachstum außerhalb von Europa aufgeht und dass wir das Wachstum außerhalb unserer europäischen Kernmärkte beschleunigt haben. Unser organisches Gesamtwachstum ist zufriedenstellend – trotzdem steht uns eine schwierige Zeit bevor und große Herausforderungen auf dem Markt erwarten uns.“

Wachstum innerhalb und außerhalb der Kernmärkte
Im ersten Halbjahr sicherte sich Arla wesentliche Absatzsteigerungen auf den Zielwachstumsmärkten. Die Umsätze im Nahen Osten und in Afrika sind um 17 Prozent gestiegen und auch der verdoppelte Umsatz in China und Russland markiert einen bedeutenden Fortschritt. Jedoch wird das Einfuhrverbot Russlands für Lebensmittel aus Ländern, die ihm gegenüber Sanktionen verhängt haben, eine Herausforderung darstellen. Die Umsätze in Russland machen ca. ein Prozent des Gesamtumsatzes von Arla aus. 

Steigender Umsatz für Lebensmittelzutaten
Die Arla-eigenen Marken wie beispielsweise Arla, Lurpak und Castello haben sich gut entwickelt. Im ersten Halbjahr 2014 sind sie insgesamt auf sieben Prozent bezogen auf den Umsatz gestiegen. Der Geschäftsbereich für Lebensmittelzutaten von Arla Foods spielt eine wichtige Rolle in der Strategie, der weltweit führende Akteur bei Milchproteinen und beim Verkauf von Zutaten mit Mehrwert zu sein. So ist der Umsatz im ersten Halbjahr 2014 um 8 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres auf 174 Mio. Euro gestiegen. Es wird erwartet, dass die Umsätze von Arla Foods Ingredients (AFI) im kommenden Jahr deutlich zunehmen.

Zunehmende Milcherzeugung und Erwartungen für das gesamte Jahr
Arla rechnet mit einem Jahresumsatz von rund 10,6 Milliarden Euro, einem Nettoergebnis von rund 308 Millionen Euro und einem Milchabnahmepreis für seine Landwirte über dem Niveau von 2013. Dieses Ergebnis liegt unter den Erwartungen, die zu Beginn des Jahres angekündigt waren. Die höheren Milchpreise haben die Milchproduktion angekurbelt und das Weltmarktangebot hat eine Rekordhöhe erreicht.
Arlas Vorstandsvorsitzender Peder Tuborgh ist überzeugt davon, dass Arla die richtige langfristige Strategie verfolgt, um für einen Anstieg sowohl der Rohmilchversorgung als auch der weltweiten Nachfrage nach Milchprodukten gerüstet zu sein. Dennoch glaubt er, dass der Markt sich in einer 18- bis 24-monatigen Zeit der Ungewissheit befindet und die Preise folglich stark unter Druck stehen. Peder Tuborgh erklärt weiter: „Der Anstieg der Milchmengen, den wir erst mit Abschaffung des Milchquotensystems zu Beginn des Jahres 2015 erwartet haben, zeigt sich schon jetzt – nicht nur bei den Arla-Landwirten, sondern für all diejenigen in der EU, die die Gelegenheit nutzen, um ihre Geschäfte zu forcieren.“

„Die zusätzliche Milch fließt in unsere Produktionsstandorte und setzt uns unter positiven Druck, auf lange Sicht einen wettbewerbsfähigen Milchpreis für die steigende Milchmenge zu zahlen. Die aktuellen Herausforderungen müssen im Hinblick auf größere und vielversprechende langfristige Aussichten für die Molkereien betrachtet werden. Weltweit wächst die Mittelschicht, mehr Verbraucher können sich Molkereiprodukte leisten und schaffen so eine stabile Nachfrage nach gesunden, reichhaltigen und sicheren Milchprodukten“, erläutert Tuborgh.