Arla Foods streicht 500 Stellen in der Verwaltung

Genossenschaftsmolkerei strukturiert Organisation global um

Peder Tuborgh von Arla Foods

Arla Foods reagiert auf die drastischen Veränderungen auf dem weltweiten Milchmarkt. Die europäische Genossenschaftsmolkerei hat eine neue Organisationsstruktur aufgestellt, in der künftig acht Molkereiproduktkategorien und sechs Marktregionen im Fokus stehen. Neben einem neu aufgestellten Führungsteam bekommt Arla eine effizientere und global ausgerichtete Organisationsstruktur, die es dem Unternehmen ermöglicht, sich noch stärker auf Kunden und Verbraucher in den einzelnen Märkten zu konzentrieren.

Durch die weitere Zentralisierung der Bereiche wie Supply Chain, Finanzen und Human Resources sollen Entscheidungen schneller getroffen und umgesetzt werden können. Als Folge dieser Veränderungen wird damit gerechnet, rund 500 der 7.000 Stellen für Verwaltungsmitarbeiter im gesamten Unternehmen streichen zu müssen. Mitarbeiter in Produktion und Logistik sind von dieser Veränderung nicht betroffen.

„In den vergangenen Jahren hat Arla sein Geschäft signifikant weiterentwickelt – sowohl organisch als auch durch mehrere Fusionen. Aktuell wird weltweit allerdings mehr Milch produziert, Europa erlebt einen immensen Preisdruck und ein sehr geringes Wachstum, es herrscht starker Wettbewerb“, erklärt Peder Tuborgh, der Vorstandsvorsitzende von Arla Foods. „Darüber hinaus werden die Bedürfnisse der Verbraucher immer unterschiedlicher und unsere Kunden erwarten ein erhöhtes Maß an Service. Wir müssen also beweglicher und kosteneffizienter werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wenn wir weiterhin zu den bevorzugten Partnern unserer Kunden gehören möchten, müssen wir unsere Arbeitsprozesse optimieren.“

Kleineres Führungsteam
Die Veränderung beginnt an der Spitze der Organisation. Peder Tuborgh hat ein neues Führungsteam zusammengestellt, das bestimmten Funktionsbereichen zugeordnet ist und bei dem die Märkte geografisch in die beiden Geschäftsbereiche „Europa“ und „International“ eingeteilt werden. Dazu gibt es Verantwortliche für die einzelnen Länder mit verstärktem kommerziellen Fokus auf Kunden, Verbraucher und Kategorien. Der Bereich Marketing & Innovation gehört erstmals zur Führungsspitze, um globales Markenwachstum und eine führende Position innerhalb der Kategorien zu erzielen.

Das neue Team besteht künftig aus diesen sieben statt neun Mitgliedern: Peder Tuborgh (CEO und MMT – Milk, Members & Trading), Povl Krogsgaard (Vize-CEO und Global Supply Chain), Natalie Knight (CFO / Finanzchefin), Ola Arvidsson (HR & Corporate Affairs), Hanne Søndergaard (Marketing & Innovation), Peter Giørtz-Carlsen (Europa) sowie Tim Ørting Jørgensen (International).

Von Fusionen zu organischem Wachstum
Ziel ist es, das organische Ertragswachstum von zwei Prozent aus den letzten Jahren auf mindestens vier Prozent bis zum Jahr 2020 zu erhöhen. „Dies ist eine grundlegende Veränderung für das Unternehmen. Viele Jahre lang ist Arla hauptsächlich durch Fusionen mit Genossenschaften gewachsen, deren  Milch bereits einen Platz auf dem Markt hatte. Unser weiterer Erfolg hängt von der Fähigkeit unserer Organisation ab, die Wertschöpfung zu erhöhen und profitable Absatzkonzepte für die wachsende Milchmenge, die uns unsere Arla-Eigentümer und Landwirte liefern, zu entwickeln. Wir müssen lokal handeln und global denken – genau das spiegelt die neue Organisation wider“, sagt Peder Tuborgh.

Stärken über die Länder hinweg wirksam einsetzen
Mit der neuen Struktur kann Arla den globalen Pool an Rohmilch effektiver nutzen, um strategisch wichtige Ziele zu verfolgen, die die höchsten Erträge für die Milch der Genossenschaftsmitglieder bringen. Zudem können so die globalen Kategorien effektiv weiterentwickelt, die globalen Marken ausgebaut und neue Produkte überregional eingeführt werden. „2016 liegt eine große Aufgabe vor uns: Wir müssen Absatzmöglichkeiten für zusätzliche 600 Millionen Kilogramm Milch schaffen und Arlas Jahresergebnis sichern. Daher gehe ich davon aus, dass wir unsere neue Organisation innerhalb sehr kurzer Zeit aufgestellt haben werden“, so Peder Tuborgh.