Arbeitergeber blicken leicht optimistisch auf 2014

Arbeitsmarkt in Südeuropa steht vor Erholung

Manpower Arbeitsmarktbarometer

Die deutschen Arbeitgeber gehen mit positiven Erwartungen in das neue Jahr. Das zeigt das Manpower Arbeitsmarktbarometer für das erste Quartal 2014. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick steigt leicht von +3 auf +4 Prozent und kehrt damit auf das Niveau des dritten Quartals 2013 zurück.

Vor allem im Süden der Republik rechnen mehr Unternehmen mit Neueinstellungen, am stärksten in München. Weiter nördlich hat sich das Jobklima dagegen eingetrübt, am deutlichsten in Berlin.

8 Prozent der Unternehmen stellen für den Zeitraum Januar bis März 2014 Neueinstellungen in Aussicht - dieser Wert hat sich seit dem Barometer zum vierten Quartal 2013 nicht verändert. Der Anteil der Arbeitgeber, die Entlassungen einkalkulieren, steigt jedoch leicht von 5 auf 6 Prozent. 83 Prozent gehen von einer unveränderten Personalstärke aus. Saisonal bereinigt ergibt sich daraus ein Netto-Beschäftigungsausblick von +4 Prozent - ein Anstieg um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Schlussquartal 2013. Verglichen mit den Jahresauftakten der letzten Jahre ist die Stimmung allerdings so zurückhaltend wie seit 2010 nicht mehr.

"Trotz der guten Konjunkturaussichten für 2014 zeigt das Arbeitsmarktbarometer eine abwartende Haltung der Unternehmen", sagt Herwarth Brune, Geschäftsführer der ManpowerGroup Deutschland. "Vor einer Personalaufstockung brauchen die Arbeitgeber Gewissheit darüber, wie sich die von der Großen Koalition beschlossenen arbeitsmarktpolitischen Neuerungen auswirken, zum Beispiel der flächendeckende Mindestlohn", so Brune. Bezogen auf die Arbeitnehmerüberlassung sagt der Deutschland-Chef der ManpowerGroup: "In der Zeitarbeit sind die Verhältnisse bis Ende 2016 bereits fest geregelt: Ab 1. Januar 2014 erhalten Zeitarbeitnehmer einen Mindestlohn von 8,50 Euro im Westen und 7,86 Euro im Osten - bis Mitte 2016 steigen die Löhne auf 9,50 Euro beziehungsweise 8,50 Euro an. Die Unternehmen haben dadurch schon jetzt Planungssicherheit."

Arbeitgeber im Süden optimistischer
Die positivsten Jobsignale senden die Arbeitgeber im Süden Deutschlands. Das Arbeitsmarktbarometer steigt in dieser Region von +3 auf +7 Prozent. Die Beschäftigungsaussichten sind dort sogar besser als Anfang 2013. Vor allem die Arbeitergeber im Raum München blicken für 2014 optimistisch in die Zukunft. Hier klettert der Saldo aus einstellungs- und entlassungswilligen Unternehmen von +5 auf +10 Prozent.

Im Norden Deutschlands halten sich die Arbeitgeber mit Optimismus zurück. Das Arbeitsmarktbarometer sinkt im Vergleich zum vierten Quartal 2013 von +3 auf +2. Das ist der niedrigste Wert seit mehr als einem Jahr. In Berlin kommt der leicht positive Beschäftigungstrend der Vorquartale abrupt zum Halten: Der Barometer-Wert sinkt in der Hauptstadt von +4 Prozent in den vergangen beiden Quartalen auf nun -2 Prozent.

Finanzbranche stellt weiter ein, neue Chancen für Fachkräfte im Logistiksektor
Fachkräfte mit Finanzexpertise haben weiterhin gute Jobchancen. Der Wert für die Einstellungsbereitschaft bleibt auf einem konstant hohen Niveau von +14. Arbeitgeber der Logistikbranche sind ebenfalls bereit, Personal aufzustocken. Dort steigt der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick um 12 Prozentpunkte von -5 auf +7. Ebenso rechnen Energieunternehmen sowie Arbeitgeber der öffentlichen Hand beziehungsweise im sozialen Umfeld zu Jahresbeginn mit einem steigenden Mitarbeiterbedarf.

"Auf die Finanzdienstleister und die öffentliche Verwaltung wartet 2014 und darüber hinaus eine Fülle zusätzlicher Projekte, vor allem aufgrund regulatorischer Anforderungen. Dazu zählen beispielsweise Basel III und Solvency II im Finanzbereich sowie E-Government-Initiativen bei den Behörden. "Im Energiesektor wird sich zeigen, ob angesichts der geplanten EEG-Reform an den Einstellungsplänen festgehalten wird", sagt Herwarth Brune. "Hier kann es durch die geplante Stärkung der konventionellen Energieproduktion zu einer Verschiebung kommen."

Europas Arbeitgeber versuchen, Krise abzuhaken
Der Beschäftigungsausblick der Unternehmen innerhalb der Regionen Europa, Mittlerer Osten und Afrika lässt erkennen, dass die Personalverantwortlichen in Europa allmählich mit der Krise abschließen und nach vorne blicken. In der Hälfte der untersuchten Länder steigt das Arbeitsmarktbarometer im Vergleich zum vierten Quartal 2013 an.

Die Arbeitgeber in Griechenland versprühen besonders großen Optimismus. In dem hoch verschuldeten Staat klettert der Wert für die Einstellungsbereitschaft von +1 auf +7 Prozent. Auch in Italien und Spanien, die ebenfalls stark unter der Eurokrise leiden, verbessern sich die Jobchancen für die Arbeitnehmer langsam. Den größten Sprung macht Ungarn. Dort erreicht das Arbeitsmarktbarometer saisonbereinigt einen historischen Höchststand von +6 Prozent.