Süßwarenindustrie bleibt in Deutschland 2015 stabil

Exportgeschäft leicht rückläufig

Süßwarenproduktion 2015 Menge und Wert

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) blickt für die Branche auf ein durchwachsenes Jahr 2015 zurück. Die Produktionsmenge stagnierte nahezu bei 0,2 Prozent, der Umsatz stieg um 2,6 Prozent. Das Exportgeschäft entwickelte sich mengenmäßig erstmalig seit Jahren rückläufig.

Ein zunehmender Konkurrenzdruck im harten nationalen und internationalen Wettbewerb, immer mehr staatliche Regulierung und insbesondere hohe Rohstoffkosten belasten die Ertragslage vieler der über 200 industriellen Hersteller deutscher Süßwaren und Knabberartikel.

Auf Rekordniveau kletterten im Jahr 2015 die Preise für die Importrohstoffe Kakao, Mandeln und Haselnüsse. Ein Grund für diese Entwicklung waren Ernterückgänge aufgrund von Witterungsverhältnissen und die deutlich gewachsene globale Nachfrage. Die Branche zeigt sich dennoch verhalten optimistisch und erwartet auch von der diesjährigen Internationalen Süßwarenmesse (ISM) wieder wichtige Impulse, vor allem für das Exportgeschäft.

Konjunkturentwicklung der Süßwarenindustrie 2015
Nach Schätzungen des BDSI konnten die über 200 industriellen Hersteller deutscher Süßwaren und Knabberartikel im Jahr 2015 nur eine leichte Steigerung ihrer Produktion in der Menge auf rund 3,99 Millionen Tonnen erzielen. Wertmäßig stieg die Produktion um etwa 2,6 Prozent auf rund 12,58 Milliarden Euro. Den Schätzungen des BDSI liegen die amtlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zugrunde. Das Inlandsangebot, das sich aus der Produktion plus den Einfuhren abzüglich der Ausfuhr zusammensetzt, verzeichnete 2015 mengenmäßig einen leichten Zuwachs auf knapp 2,64 Millionen Tonnen zu, während der Inlandsumsatz im gleichen Zeitraum um schätzungsweise 3,2 Prozent auf rund 8,86 Milliarden Euro stieg.

Das Exportgeschäft mit Süßwaren und Knabberartikeln entwickelte sich 2015 erstmalig seit vielen Jahren in der Menge leicht rückläufig. Insgesamt wurden 1,96 Millionen Tonnen Süßwaren und Knabberartikel exportiert. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 0,9 Prozent. Der Exportumsatz stieg jedoch im Jahr 2015 um 2,6 Prozent und lag bei rund 7,22 Milliarden Euro. Zu den Ursachen für den mengenmäßigen Exportrückgang gehören insbesondere eine Abschwächung der Nachfrage in einigen europäischen Nachbarländern, aber auch die Rubelkrise in Russland.

Die Qualität von Süßwaren „made in Germany“ wird dennoch weiterhin im Ausland sehr geschätzt. Mit einem Exportanteil in der Menge von rund 49 Prozent geht fast jede zweite Tonne deutscher Süßwaren in den Export. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Süßwaren, Knabberartikeln und Markeneis lag im Jahr 2015 schätzungsweise bei 32,48 kg im Wert von 109,16 Euro. Damit blieb er im Zehnjahresvergleich in der Menge weitgehend stabil. Jeder Deutsche verzehrt pro Jahr statistisch 670 kg Lebensmittel (ohne Getränke). Der Anteil an Süßwaren liegt hieran bei weniger als 5 Prozent.

Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2016: Süßwarenindustrie gedämpft optimistisch
Die Süßwarenbranche sieht im Jahr 2016 Chancen, aber auch Herausforderungen. Positiv bewertet die Branche die Beschäftigungssituation und die insgesamt gute Konsumstimmung in Deutschland. Die größte Sorge bereitet den Herstellern weiterhin die angespannte Situation auf wichtigen Rohstoffmärkten, die starke Handelskonzentration und weiter zunehmende bürokratische Anforderungen für die Unternehmen.

Die Branche zeigt sich daher zu Jahresbeginn nur verhalten zuversichtlich. Da Wachstum fast nur noch im Ausland generiert werden kann, wünscht sich die deutsche Süßwarenindustrie, dass die nationale und europäische Politik die Branche stärker als einen Sektor mit hohem Exportpotenzial und einer beträchtlichen Wertschöpfung in Europa fördert.

Personalisierte und passgenaue Produkte liegen im Trend für 2016
Im Trend liegen mit neuen Technologien personalisierte Produkte, z.B. Pralinen mit aufgedrucktem Vornamen, Müslis und Schokolade nach persönlich zusammengestellter Rezeptur oder Produkte aus dem 3D-Drucker. Auch passgenaue Produkte für Verbraucher mit besonderen Ernährungsbedürfnissen wie beispielsweise zuckerfreie oder zuckerreduzierte bzw. fettreduzierte Süßwaren zählen weiterhin zu den Trends.

Eine große Vielzahl von Süßwaren und Knabberartikeln ist in verschiedensten Portionsgrößen erhältlich. Starke Nachfrage wird 2016 für wiederverschließbare Verpackungen oder einzeln verpackte Produkte in größeren Gebinden erwartet. Der Einsatz nachhaltig erzeugter Rohstoffe in Süßwaren und Knabberartikeln wird von der Branche intensiv vorangetrieben und wird auch künftig nicht an Bedeutung verlieren. Dies gilt insbesondere für Kakao, den wichtigsten Rohstoff der Schokolade.
 

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