Business Lunch mit Bernhard Müller, Industrie 4.0 Geschäftsleitung Sick AG

Vier Gänge mit fünf Fragen

Bernhard Müller ist Mitglied der Geschäftsleitung bei Sick

Bernhard Müller, Diplom-Ingenieur der Nachrichtentechnik, übernahm vor sieben Jahren die Leitung der Division für Identifikation und Messtechnik der Sick AG. Seit Juli 2015 ist er als Mitglied der Geschäftsleitung für das Thema Industrie 4.0 zuständig. Im LMV-online.de Business Lunch Interview erklärt Herr Müller, wie sich Sick als Unternehmen und seine Produkte rund um das große Thema Industrie 4.0 positioniert.

1. Amuse Gueule
LMV-online.de: Die Hannover Messe ist das Aushängeschild und der internationale Treffpunkt für Industrie 4.0 in Deutschland. Im letzten Jahr wurde dies durch das Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft noch einmal unterstrichen. Nach sechsjähriger Abstinenz präsentierte sich Sick 2015 erstmals wieder in Hannover. Besteht da ein Zusammenhang?

2008 hat die Sick AG entschieden, ab 2009 nicht mehr auf der HMI auszustellen, sondern sich auf anwenderorientierte Messen zur Kundenansprache zu konzentrieren. Im Laufe der letzten Jahre hat sich der Fokus der Hannover Messe allerdings verändert. Inzwischen werden für Sick relevante technologische Zukunftstrends in den Mittelpunkt gerückt. Dazu gehört insbesondere das Thema Industrie 4.0, das 2015 bereits das Leitthema der Messe war.

2. Vorspeise
LMV-online.de: Es gibt einige Begriffsdefinitionen von Industrie 4.0. Wie definieren Sie das Themenfeld bei Sick und wo ziehen Sie die Trennlinie zu „Internet of Things“?

Das „Internet of Things“ ist auf Connectivity ausgerichtet und schließt mehrere Themengebiete ein, z. B. Wohnen, Gesundheit, Energie und Mobilität, aber auch Industrie 4.0. Insofern ist Industrie 4.0 eine „Untergruppe“ des Internet of Things und legt den Schwerpunkt auf die Industrie bzw. auf die Anwendung von Industrie 4.0 in den Produktionsprozessen.

3. Zwischengang
LMV-online.de: Effizienzsteigerung und Cloudlösungen in Verbindung mit Datensicherheit sind die aktuellen Themen. Wo bietet Sick an dieser Stelle Mehrwerte für den Kunden und was bedeutet die Kooperation zwischen Sick und Trumpf, bzw. der IT-Tochter Axoom, in diesem Zusammenhang?

Als führender Anbieter intelligenter Sensorik und langjähriger Experte in Maschinenbau- und Logistikanwendungen unterstützt die Sick AG Axoom von Beginn an. Sick-Sensorik liefert die Daten, die es Axoom-Nutzern ermöglicht, ihre Geschäftsprozesse transparent darzustellen und auf Basis intelligenter Informationen bessere Entscheidungen entlang der Wertschöpfungskette zu treffen. Axoom und Sick kümmern sich hierbei um optimale Integrationsmöglichkeiten von Sick-Sensoren in die digitale Plattform. Denn nur robuste und zuverlässige Informationen bieten den Mehrwert von Industrie 4.0. Gemeinsam mit Axoom schaffen wir die nahtlose Integration dieser intelligenten Sensorinformationen direkt in die Unternehmenssteuerungsebene. Sensorintelligenz bringt also Industrie 4.0 auf den Weg.“

4. Hauptgang
LMV-online.de: Auf welche Neuheiten können sich die Besucher der Hannover Messe 2016 auf dem Sick Messesstand freuen?

Integrierte Lösungen zum Thema Industrie 4.0 stehen im Mittelpunkt des Messeauftritts auf der Hannover Messe. An vier Exponaten werden typische Produktionsanwendungen dargestellt. Sick zeigt dabei, wie die intelligente Nutzung von Sensordaten bereits heute Flexibilität und Produktivität befördert. Die Daten werden darüber hinaus live in einer Cloud aggregiert und verschiedene Web-Services zeigen online die Möglichkeiten vollintegrierter Lösungen. Besucher können also erfahren, wie die Komplettintegration vom Sensor in die Cloud für Unternehmen unterschiedlicher Größen und für die unterschiedlichsten Anwendungen einfach dargestellt werden kann.

5. Dessert
LMV-online.de: Erlauben Sie uns zum Abschluss eine persönliche und eher analoge Frage mit Blick auf die Umsetzung von Industrie 4.0: Welche vier handfesten Dinge werden aus Ihrer Sicht auch in der Zukunft in der Fertigungsindustrie eine wichtige Rolle spielen?

Definitiv unersetzbar sind der Mensch und seine Arbeitskraft, insbesondere die Intelligenz des Menschen kann durch keine Maschine ersetzt werden. Des Weiteren benötigt man nach wie vor hochpräzise Maschinen, die in diesem Umfeld Produkte in hoher Qualität herstellen können. Und für eine flexible Logistik sind die fahrerlosen Transportsysteme unabdingbar.

Vielen Dank für das Gespräch!