Karmeliten Brauerei erhält Energieeffizienz Award

Nachhaltige Energieeinsparung im Sudhaus

Label „Best Practice Energieeffizienz“ für Sudhaus der Karmeliten Brauerei

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat im Rahmen ihrer „Initiative Energieeffizienz“ die Karmeliten Brauerei Karl Sturm GmbH & Co. KG mit dem Label „Best Practice Energieeffizienz“ in der Kategorie „Anlagenbezogene Projekte“ ausgezeichnet. Die dena würdigt damit die nachhaltige Energieeinsparung, die mit dem Sudhausneubau der Straubinger Privatbrauerei einherging.

Dieser wurde 2013 zusammen mit der Ziemann Holvrieka GmbH, Ludwigsburg, realisiert. Aufgrund der mit Colibri, Lotus und Shark hocheffizienten Sudhausarbeit, der bei der gewählten Kaskaden-Bauweise möglichen Schwerkraftförderung sowie zahlreicher weiterer energieoptimierender Maßnahmen sank der Wärmeenergieverbrauch im Vergleich zum alten Sudhaus um über 40 Prozent, die notwendige elektrische Energie reduzierte sich um etwa 10 Prozent. Gleichzeitig stieg die Ausbeute um zirka drei Prozent.

Der erste Schritt zur energieautarken Brauerei
Der Einbau des neuen Sudhauses war der erste Schritt auf dem Weg zur „Energieautarken Brauerei.“ Dieses Konzept wurde ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit Ziemann Holvrieka erarbeitet und gewann 2013 den Bundespreis für „hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk.“ Ziel ist es, die gesamte Primärenergie der Karmeliten Brauerei nahezu vollständig aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen.

Innerhalb der nächsten 1,5 Jahre sollen dazu verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Unter anderem wird im März eine mit Biogas betriebene Mikrogasturbine zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt. Vorgesehen ist des Weiteren die Nutzung von solar erzeugter Prozesswärme für Prozessschritte mit hohen Heiztemperaturen mittels Fresnel-Kollektoren. Eine Absorptionskälteanlage, mit Propan als natürlichem Kältemittel, wird die aus der Solarthermie gewonnene niedrigere Prozesswärme zusätzlich in Prozesskälte umwandeln.

Prozesswärme soll zurückgewonnen werden
Geplant ist zudem, verschiedene Speicher einzusetzen, um überschüssige Wärme und Kälte zwischenzuspeichern und im Bedarfsfall zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus ist vorgesehen, Prozesswärme zurückzugewinnen und für die Flaschenreinigung, zur Brauwassererwärmung und der Gebäudeheizung erneut einzusetzen. Darüber hinaus soll höher belastetes Abwasser zu Biogas umgewandelt werden, das wiederum brauereiintern verwertet werden soll.

Mit dem Vorhaben können insgesamt zirka 1,4 Millionen Kilowattstunden Primärenergie eingespart werden. lm Vergleich zur bestehenden Anlage entspricht dies einem Minderungspotenzial von mehr als 30 Prozent. Damit ist eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um rund 900 Tonnen pro Jahr verbunden. Das Bundesumweltministerium unterstützt das Projekt mit über einer Million Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.