Käse bleibt deutscher Exportschlager 2013

Infografik

„Trotz des herben Rückschlags im Export nach Russland, kann die deutsche Milchindustrie mit der Außenhandelsbilanz 2013 beim Export von Käse zufrieden sein“, teilt die Geschäftsführerin der Export-Union für Milchprodukte Karin Monke in Berlin mit. Insgesamt wurde eine Menge von 1,15 Mio. Tonnen Käse exportiert und das Vorjahresergebnis 2012 um 2,5 Prozent übertroffen.

Nach Russland wurden 2013 nur noch rund 38.000 Tonnen Käse aus Deutschland exportiert, was ziemlich genau der Hälfte der Exporte in 2012 entspricht. Vor allem andere EU-Staaten haben mehr Käse als im Vorjahr nachgefragt. Insgesamt konnten hier fast 7 Prozent mehr Käse abgesetzt werden. Schweden steigerte die Mengen um fast die Hälfte auf 27.000 Tonnen, während nach Dänemark über 34.000 Tonnen (+12 Prozent) und nach Polen über 31.000 Tonnen (+13 Prozent) ausgeführt wurden. Aber auch die beiden Hauptabnehmer Italien und die Niederlande fragten höhere Mengen nach. Vor allem durch diese verstärkte Abnahme von Käse der übrigen EU-Staaten konnte die Lücke Russland im vergangenen Jahr so geschlossen werden. Der Ausbau der Märkte für Käse in Drittländern entspricht jedoch nicht der erhofften Entwicklung. Insbesondere durch den reduzierten Export nach Russland wurden 2013 rund 27 Prozent weniger Käse als noch im Jahr 2012 in Drittländer exportiert.

Entwicklungen aus 2012 konnten sich nicht fortsetzen
„Auf den Export von Magermilchpulver in Drittländer setzten die deutschen Molkereien für das Jahr 2013 einige Erwartungen", führt der Geschäftsführer der Export-Union für Milchprodukte Dr. Björn Börgermann weiter aus. Die Entwicklung aus dem Jahr 2012 konnte sich im vergangenen Jahr jedoch nicht fortsetzen. Während die Ausfuhren in die EU-Nachbarländer um 11 Prozent gestiegen sind, nahmen die Exporte in Drittländer um 15 Prozent ab. So haben Hoffnungsträger aus dem Jahr 2012 wie die Vereinigten Arabischen Emirate, Pakistan und Vietnam die aus Deutschland importierten Mengen an Magermilchpulver deutlich zurückgefahren. Im Jahr 2013 waren es vor allem Malaysia, Singapur und Südkorea, die ihre Nachfrage nach deutscher Ware ausbauten. Der am stärksten wachsende Markt für Milch und Milchprodukte bleibt jedoch China. Die Importmengen an deutschem Magermilchpulver erhöhen sich seit 2008 kontinuierlich und liegen derzeit bei 18.500 Tonnen (+65 Prozent ggü. Vorjahr).

Erhöhter Absatz abgepackter Milch
Ebenfalls deutlich erhöht hat sich im vergangenen Jahr der Absatz von abgepackter Milch im Kleingebinde in Drittländer (+10 Prozent). So konnten insbesondere die Mengen nach China von rund 50.000 Tonnen auf 81.000 Tonnen gesteigert werden (+63 Prozent), da die chinesische Bevölkerung importierter Milch aus Deutschland in hohem Maße vertraut. Durch eine gleichzeitig geringere Nachfrage in den EU-Staaten (-15 Prozent) sind die Exportmengen insgesamt für abgepackte Milch um rund 12 Prozent zurückgegangen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat die deutsche Milchindustrie im Jahr 2013 einen Umsatz von 25,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. Davon entfallen 6,4 Mrd. auf den Auslandsumsatz, was einer Exportquote von 25,2 Prozent entspricht. Fast 1,5 Mrd. des Gesamtumsatzes werden inzwischen außerhalb der Eurozone erwirtschaftet, wobei das Potential hier für die deutsche Milchindustrie noch lange nicht ausgeschöpft ist.