Fünf Unternehmen für den Hermes Award nominiert

Produkte adressieren wegweisende Trends

Awardgewinner 2013

Die für den Hermes Award nominierten Unternehmen stehen fest. Im Rahmen einer Sitzung unter dem Vorsitz von Professor Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), wurden folgende Unternehmen von der unabhängigen Jury ausgewählt: Bürkert Werke, KHS GmbH, Phoenix Contact, SAG GmbH und die Sensitec GmbH.

„Für die Attraktivität einer Investitionsgütermesse sind die dort gezeigten Innovationen von enormer Bedeutung. Die nominierten Unternehmen stehen beispielhaft für die Innovationskraft der Industrie und für die herausragende Rolle der Hannover Messe als deren weltweit wichtigste Plattform“, sagt Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG. „In einem mehrstufigen Filterprozess konnten wir in der Jury aus der Vielzahl sehr hochwertiger Bewerbungen die fünf Spitzenreiter eindeutig identifizieren. Die nominierten Produkte adressieren wegweisende Trends: Zwei Innovationen sind Wegbereiter für Industrie 4.0 und zwei bringen die dezentrale und intelligente Stromversorgung voran“, ergänzt Professor Wahlster.

Die nominierte Unternehmen, in alphabetischer Reihenfolge, lauten:

Bürkert Werke, Ingelfingen
Bei dem nominierten Produkt Flowave handelt es sich um ein Durchflussmessgerät für Rohrleitungen. Dabei werden erstmals akustische Oberflächenwellen in einem Edelstahlrohr ohne Einbauten zur Messung von Durchflussgeschwindigkeit und Flüssigkeitseigenschaften verwendet. Diese Wellen werden in der Rohroberfläche durch speziell entwickelte piezoelektrische Interdigitalwandler angeregt. Dabei haben die Messelemente keinen Kontakt zum Medium und sind damit vielfach einsetzbar. Mit dieser Durchflussmessung ohne feste oder bewegliche Einbauten im Messkanal und damit ohne dessen Verengung ergeben sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten bei geringen Wartungskosten, insbesondere für hygienische Anwendungen.

KHS GmbH, Bad Kreuznach
Nominiert wurde mit dem Produkt KHS-Innoprint PET ein Verfahren zur digitalen Behälterdekoration. Es ermöglicht die Bedruckung von PET-Getränke-Flaschen mittels einer innovativen Tintenstrahltechnologie. Damit können Getränkebehälter erstmals direkt in der Befüllungsanlage bedruckt werden, wobei auf aufwendige Etikettensysteme aus Papier oder Kunststofffolien gänzlich verzichtet werden kann. Auch Kleinserien bis zur Losgröße eins können mit diesem Verfahren bedruckt werden. Die Tinte ist lebensmittelecht und nahezu geruchsfrei. Sie haftet auf dem Behältnis, kann aber beim Flaschen-Recycling wieder entfernt werden. Die neue Technologie führt zur industriellen Individualisierbarkeit von Produkten und kann pro Jahr viele Tonnen von Etikettenmüll einsparen.

Phoenix Contact, Blomberg
Mit dem Produkt Proficloud wird das Feldbussystem Profinet in die Cloud verlagert. Damit wird die direkte, einfache und leicht zu integrierende Nutzung von Cloud-Diensten möglich, da Daten direkt von einem Cloud-Koppler aus der Smart Factory global abgerufen werden können. Ein über die Cloud verbundenes Profinet-Gerät verhält sich wie ein real am Standort vorhandenes Gerät. Damit ist eine effizientere Nutzung von gemeinsamen Ressourcen an mehreren Standorten möglich. Bereits bestehende Automatisierungsprojekte können flexibel und ohne aufwändige Umbauten der Infrastruktur erweitert werden und eröffnen damit neue Potenziale. Die sichere Verbindung zur Cloud wird durch eine verschlüsselte SSL/TLS-Kommunikation gewährleistet.

SAG GmbH, Oberhausen
Bei dem nominierten Produkt Ines handelt es sich um intelligentes Verteilnetzmanagement, mit dem ein konventionelles Niederspannungsnetz schrittweise zu einem Smart Grid umgerüstet werden kann. Die modulare, dezentrale und autarke Mess- und Regelsystemplattform besteht aus einer dezentralen Netzzustandserfassung unter Einbeziehung dezentraler intelligenter Software-Agenten. Die Einspeise- und Lastflusssituationen werden in Echtzeit kontrolliert. Bei Bedarf werden kritische Abweichungen durch Regelung der im Netz vorhandenen Betriebsmittel sowie der eingebundenen Erzeuger und Verbraucher gezielt ausgeglichen. So können in drei Ausbauschritten vom Stationsmonitoring über das Netzmonitoring bis hin zur Netzautomatisierung mit Ines vorhandene Netzkapazitäten optimal ausgenutzt und der konventionelle Netzausbau reduziert werden, ohne die Netzstabilität zu gefährden.

Sensitec GmbH, Lahnau
Nominiert wurde mit der Produktserie CMS3000 eine Familie hochdynamischer und hochgenauer Stromsensoren. Sie basiert auf einer Differenzmagnetfeldmessung. Da der zu messende Strom durch einen U-förmigen Leiter fließt, werden Störeinflüsse externer Magnetfelder eliminiert. Dieser Stromsensor besitzt eine Bandbreite von bis zu zwei MHz und ist bis zu zehn Mal schneller als vergleichbare Sensoren. Dadurch bietet er hohen Schutz bei plötzlich auftretenden hohen Strömen, wie zum Beispiel bei Kurzschlüssen. Zusätzlichen Nutzen bringen die hohe Messgenauigkeit und Temperaturstabilität sowie gute Isolationseigenschaften. Für den Ausbau der dezentralen Energieversorgung, aber auch bei der Stromversorgung von Elektroautos spielt die hochauflösende Strommessung eine entscheidende  Rolle. Beim Smart Metering durch Disaggregierung von elektrischen Verbrauchern, für kabellose induktive Ladesysteme, das intelligente Batteriemanagement oder Wechselrichter für die Elektromobilität ermöglicht CMS3000 mit den patentierten MR-Sensoren völlig neuartige Anwendungen in einer sehr kompakten Baugröße.